Eine Viertelstunde kommt Moritz Bleibtreu zu früh zum Gespräch mit FALL, fährt im Privatwagen die Auffahrt des Elysée in Hamburg hoch, mit Zigarette im Mundwinkel. Vor ihm liegen zwei Tage in einem kleinen Konferenzraum, ein Interview nach dem anderen, Promotion für den düsteren Thriller „Stereo“, der am 15. Mai in die Kinos kommt. Der 42-Jährige spielt darin eine Art Mephisto, einen Schatten, der einem anderen Mann, gespielt von Jürgen Vogel, auf Schritt und Tritt folgt, ihm Bösartigkeiten einflüstert, um ihn zu einem Verbrechen zu bewegen.
Als einer der gefragtesten Schauspieler seiner Generation kennt Bleibtreu Beifall und Filmpreise ebenso gut wie Kritik und Verrisse. Was ihm all das bedeutet, wollten wir von ihm wissen. Zu der vereinbarten Zeit von einer Stunde für Interview und Foto spendiert er uns die verfrühte Viertelstunde, zu deren Beginn er mit einem beherzten Griff in die Jackentasche des FALL-Reporters greift und eine Schachtel Marlboro herausnimmt. „’tschuldigung. Das sind meine.“ – „Oh, sorry. Deine Jacke sieht aus wie meine. Und wir rauchen die gleiche Marke.“ Wenn es nicht gerade um Jacken geht, ist Bleibtreu hochkonzentriert, redet schnell, reflektiert sein Verhältnis zur Öffentlichkeit, gestikuliert viel. Ein Gespräch über Beifall aus der Sicht eines großen Schauspielers.
Kommentare
Neuen Kommentar schreiben